Sa. Apr 20th, 2024

In Hallen der produzierenden Industrie muss ein Heizsystem wegen der Ausdehnungen und der Nutzungsbedingungen besondere Anforderungen erfüllen. Bei der Suche nach einer passenden Hallenheizung sind nicht nur die technischen und ökonomischen Aspekte, sondern auch die ökologischen Kriterien zu berücksichtigen.

Die zentralen und dezentralen Heizvarianten

Es gibt zwei Möglichkeiten, Hallen zu beheizen. Bei zentral gesteuerten Systemen erfolgt der Wärmetransport durch Rohrleitungen zu den Produktionsstätten. Sie arbeiten in einem Pumpen-Warmwasser-Betrieb und haben einen separaten Heizraum.
Vorteile der zentralen Hallenheizungen sind unter anderem die Nutzung von regenerativen Energieträgern und die Möglichkeiten, fossile und biogene Brennstoffe zu kombinieren.
Nachteile zentraler Anlagen sind etwa Wärmeverluste durch lange Leitungssysteme oder der Frostschutz bei wasserbetriebenen Heizungen.

Die dezentralen Systeme erzeugen die Wärme direkt in der zu heizenden Halle. Ein Wärmetransport über Rohrleitungen findet nicht statt und infolgedessen kein Wärmeverlust.

Vorteile sind die kurzfristige Erwärmung und die Vermeidung von Übertragungsverluste. 
Nachteile sind der nur begrenzte Einsatz von regenerativen Energien und der größere Wartungsaufwand durch mehr Brenner.

Unterschiedliche zentrale Heizungsmöglichkeiten

Warmlufterzeuger – gleichmäßige Wärme in jeder Halle
Er hat sich seit Jahrzehnten aufgrund seiner effizienten Brennwerttechnologie bewährt. Diese Technik sorgt dank ihrer großen Wärmestreuung für die gleichmäßige Verteilung der Wärme.

Soll eine Industriehalle hauptsächlich beheizt werden, sind die geräuscharmen Axialventilatoren erste Wahl. Für den gleichzeitigen Luftaustausch kommen die Radialventilatoren für eine gleichmäßige Verteilung infrage.

Lufterhitzer – Warmluftgeräte und Auslassstellen

Hier erfolgt die Erzeugung der benötigten Wärme zentral. Bedingt durch die Größe oft außerhalb der zu heizenden Halle. Es sind verschiedene Arten von Heizvarianten möglich, etwa der Brennwertkessel, die Holzpelletheizung oder Fernwärme. Durch Rohrleitungen fließt das warme Wasser zu den Warmlüftern oder Auslassöffnungen.

Dezentral gesteuerte Infrarotwärme

Die Weiterleitung der Wärme durch Infrarot-Heizstrahler hat Vorteile und gehört zu den wirtschaftlichsten Heizmöglichkeiten einer Halle.

Infrarotheizungen benötigen kein Medium, um ihre Energieform weiterzugeben. Sie erreicht sofort ihr Ziel und verursacht keine Luftverwirbelungen (Zugluft). Diese Eigenschaften wirken positiv auf das Hallenklima und haben Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit.

Hellstrahler Systeme – stufenlos regelbar

Sie können speziell hohe Hallen erwärmen und werden an Decken oder Wänden montiert. Keramikplatten machen das Verbrennen des Luft-Gas-Gemisches sichtbar. Die Temperatur kann bis zu 950 °C hoch werden. Durch Reflektoren leitet ein Infrarot-Heizstrahler die Strahlung gezielt in die Produktionshalle. Moderne Anlagen können sich automatisch dem benötigten Bedarf anpassen.

Dunkelstrahler Systeme – heizen schon niedrige Hallen

Diese Strahler verbrennen ein Sauerstoff-Gas-Gemisch in einem Rohrsystem. Dunkelstrahler können ab einer Deckenhöhe von ungefähr 4 m installiert werden. Durch die Erhitzung des Gemisches entstehen Heißgase. Sie erwärmen die Oberfläche von Strahlrohren mit Reflektoren. Diese geben die Wärme in Form von Infrarotstrahlung ab. Entstehende Abgase leiten die Strahlenrohre direkt aus der Halle.

Deckenstrahlplatten – zentral versorgt, dezentral heizend

Sie gehören zu den Infrarotheizungen, bekommen aber von einer Zentralstelle ihr warmes Wasser. Die Installation erfolgt an der Hallendecke. Durch die Abgabe von Infrarotstrahlen werden die Hallen beheizt.

Fußbodenheizungen – machbar, aber teuer

Eine Fußbodenheizung in einer Industriehalle macht außer der Dimension keinen Unterschied zur Wärmequelle einer Wohnung. Auch hier wird der Fußboden durch warmes Wasser erwärmt. Es wird durch im Boden verlegte Rohre geleitet. Die Wärmequelle ist ein zentraler Behälter, der Wasser aufheizt.